Sonntag, 13. März 2016

[Kurzrezension] Die Diamantkrieger Saga - Damirs Schwur - Bettina Belitz

 
Titel: Die Diamantkrieger Saga -
Damirs Schwur
Autor: Bettina Belitz
Seitenzahl: 448 Seiten
Verlag: cbt 
(22. Februar 2016)
Genre: Fantasy, Science Fiction
Preis: 17,99 € (Hardcover)
Kaufen?
 ____________________________________________________________


Das Cover wurde sehr schön gestaltet. Es ist sehr ansprechend futuristisch, aber auch mystisch gestaltet worden. Das Farbspiel gefällt mir unheimlich gut und stellt für mich auch einen Bezug zu den Diamanten her, um die es in der Geschichte auch geht.
Die 17-jährige Sara hat ihre Seele an die Hydra verkauft – jene düstere Unterwelt, für die sie als Meisterdiebin arbeitet und wertvollen Diamantschmuck aus den Villen der Reichen stiehlt. Was mit den Diamanten geschieht, interessiert Sara nicht – bis der mysteriöse Damir in den Katakomben der Unterwelt auftaucht. Die beinah magische Anziehungskraft zwischen den beiden weckt in Sara übermenschliche Fähigkeiten, von denen sie bisher nichts ahnte. Die Fähigkeiten einer Diamantkriegerin. Ein gefährlicher Wandlungsprozess setzt ein, an dessen Ende Sara sich entscheiden muss, auf welcher Seite sie steht: auf der des Lichts oder des Schattens.                                                                      

Leider konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Es fiel mir sehr schwer und schlussendlich, musste ich das Buch abbrechen. Bettina Belitzs Schreibstil ist eigentlich sehr schön detailreich und wortgewandt, aber leider wurden mir die meisten Charaktere nur zu leicht beschrieben, nicht weiter angerissen. Was mir auch auffiel war, dass die "schlechten" Protagonisten oft genau dieselben Eigenschaften hatten. Vieles wurde übertrieben dargestellt, sodass es unglaubwürdig wirkte. Kratos (ihr Chef in der Unterwelt) sabberte - ihre Mutter Jaga sabberte und so zog sich das in vielen Bereichen durch. Zudem kam die Geschichte einfach nicht auf den Punkt. Jedes Mal, wenn es Spannung versprach, wurde diese von Sara durch -pardon- hirnrissige Aktionen und Handlungen/Verhaltensweisen zerstört. Ich konnte mich nicht in Sara hineinversetzen. Anfangs hatte ich noch verständnis für Sara, für ihre Paranoia, ihre Art, aber zunehmend wurde es mir zu anstrengend. Sara wird als überaus intelligentes Mädchen dargestellt. Leider konnte ich das nicht nachvollziehen ihre Art war schlichtweg naiv und -entschuldigt die Härte- dümmlich. Es war über die Seiten hinweg keine Entwicklung in ihr zu sehen. Es ärgerte mich einfach zunehmend und ich musste mich durch die Kapitel quälen, in der Hoffnung auf eine Art Wendung in ihrem Charakter zu treffen. Die Geschichte wirkte für mich zu wirr, zu schlecht durchdacht. Es wirkte wie eine Mixtur aus den verschiedensten Handlungsbereichen, die es zu verschmelzen galt, aber leider nicht gelang. Drogendrama? Science Ficiton? Fantasy? Ein Buch über den gewaltätigen kriminellen Untergrund? Alles wurde angerissen, aber schlecht verbunden. Dadurch beschloss ich das Buch zur Seite zu legen und es vorerst nicht zu beenden.
"Die Diamantkrieger Saga - Damirs Schwur" konnte mich leider nicht überzeugen und wurde von mir abgebrochen. Die Geschichte, war mir zu sehr angerissen, nicht vollendet und schlecht durchdacht.
Ich vergebe für dieses Buch leider nur 2 von 5 Eulen.


[Writing a book] Kapitel 3 - Zentauri: der Weg zu meiner Selbst



Der Raum war imposant eingekleidet in prunkvoll verzierten Holzvertäfelungen. Diese Übermacht an Prunk erschlug mich regelrecht. Die Verzierungen zeigten mystische Fabelwesen, besetzt mit den verschiedensten Edelsteinen. In der Mitte des Raumes stand ein großer polierter Mahagonitisch. An Geld mangelte es meinen Entführern wohl nicht. Ein großer Kronleuchter erhellte den Tisch und somit die Dame, die mit geschlossenen Augen an ihm saß. Sie war alt, aber trotzdem strahlte sie eine Schönheit aus, die mich sie bewundern ließ. Ihre Ausstrahlung brachte mich aus der Fassung. Sie war eine wichtige Person, das war klar. Trotzdem beruhigte mich die Tatsache, dass sie eine Frau war immens. Ich fragte mich woher ich den Namen schon einmal gehört hatte. Lioba… Ich wusste, dass ich von ihr gehört hatte –den Namen hörte man nicht sehr oft-, aber ich konnte mich nicht daran erinnern.
Hinter mir erklang ein ungeduldiges Räuspern. Erbost drehte ich mich zu Leto. Zeit herauszögern fand ich gerade ziemlich angenehm und Letos Drängen passte mir da ganz und gar nicht in das Konzept. Die Frau am Tisch öffnete ihre Augen, fokussierte mich wissend. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Diese Augen… noch nie hatte ich so eine Weisheit, Autorität und Stärke gesehen, wie in diesen Augen. >>Hallo Elif, wir haben eine Menge zu besprechen, nicht wahr?!<< Ihre Stimme war weich,sanft und lockte mich regelrecht zu ihr. Zögerlich setzte ich mich in Bewegung, wollte mich ihr nähern um endlich die Wahrheit zu erfahren. Leto stand immernoch hinter mir. Seine Angespanntheit füllte den ganzen Raum und sprang auf mich über. >>Ja das kann man wohl sagen. Ich kann mich ja nicht mal mit dieser Abartigkeit von Körper an einen normalen Tisch setzen! Was habt ihr mit mir gemacht?<< In meinen Augen spürte ich wieder brennende Tränen. Ich wollte nicht weinen, vor allem nicht vor Leto. >>Kann er gehen?<< Stur heftete ich meinen Blick auf den Boden, um nicht die Kontrolle über meine Tränen zu verlieren. Lioba lächelte. >>Leto, bitte lass und allein, wenn ich Hilfe benötige, lasse ich nach dir rufen.<< Er schnaubte erbost, drehte sich um und verließ den Raum. Endlich konnte ich meinen Tränen freien Lauf lassen. Vor Lioba war es mir nicht so unangenehm, obwohl ich sie nicht kannte. Ihre Ausstrahlung vermittelte mir, dass sie mich nicht deshalb verurteilen würde. >>Nun komm schon her mein Kind.<< Schniefend wischte ich mir die Tränen vom Gesicht und lief auf sie zu. Da ich nicht wusste, was genau ich tun sollte, legte ich mich ihr zu Füßen. So konnte mein Oberkörper aufrecht bleiben und ich war fast auf Augenhöhe mit ihr. Lioba griff sanft nach meiner linken Hand, umschloss sie. Die Berührung tat gut. Ich beruhigte mich und sah zu ihr auf. >>Es tut mir leid, dass du vorübergehend runter in das Verließ gebracht wurdest. Wir wussten nicht, wie du reagieren würdest. Du bist sehr kräftig und kannst nun sehr viel Schaden anrichten. Wir wollten dich in erster Linie schützen.<< Den Kopf schüttelnd versuchte ich meine Stimme wiederzufinden. >>Ich verstehe das alles nicht. Leto meinte, dass meine Mutter Bescheid wisse, aber ich weiß, dass sie das niemals zulassen würde!<< Ich konnte und wollte das nicht glauben. Meine Mum liebte mich. Sie hatte ja nur noch mich, also wieso sollte sie ihrem einzigen, letzten Familienmitglied so etwas antun? >>Ich verstehe, dass du das nicht glauben kannst und dass die ganze Situation dich überfordert. Normalerweise werden Zentauri schon in diesem Körper geboren. Auf dir liegt allerdings ein Fluch, der ausgesprochen wurde um dich zu beschützen, um die Rasse zu beschützen. Seit tausenden von Jahren herrscht ein erbitterter Krieg zwischen den Zentauri und den Lapithen. Der Krieg erreichte seinen Höhepunkt, als die Zentauri fast vollkommen ausgelöscht wurden. Die Lapithen sind ein grausames, herrschsüchtiges Volk von riesenhafter, siegerischer Natur. Alle verbliebenen Zentauri entschieden sich dazu, alles Erdenkliche zu tun um ihren Fortbestand zu sichern. Auf die Zentauri wurde ein mächtiger Fluch gelegt, der die nächsten Generationen als Menschen leben ließ. Die entstandenen Zentaurikinder mussten an die normale Menschenrasse weitergegeben werden, um den Fluch zu schützen. Hätten die Lapithen davon erfahren, dann hätte nicht mal der Fluch schützen können. Nach der 50. Generation, sollte dieser Fluch aufgehoben werden. Diese Generation der Zentauri findet zum Sommer ihres 18. Lebensjahres wieder zurück zu ihrer selbst. Elif, du bist ein Zentaur und du bist nun auf den Weg zu deinem wahren Selbst. Wir werden dich begleiten, dich schützen und ausbilden.<< Vor meinen Augen tanzten schwarze Pünktchen. Ich fühle keinen Boden mehr unter mir, fühlte mich weit weg von meinem Körper. Zentauri… Ihre Geschichte ergab Sinn, doch sie war gleichermaßen so verrückt, dass ich es einfach nicht glauben konnte und was meinte Lioba damit, dass die Zentaurikinder an die normale Menschenrasse abgegeben werden mussten? Hieß das meine Mutter war nicht meine Mutter? >>Ich… ich kann das einfach nicht glauben. Aber ich sehe es, sehe meinen Körper und allmählich kann ich mich auch nicht mehr an die Wirkung einer Droge klammern. Was… was meinst du damit, dass die Zentaurikinder an die ‚normale Menschenrasse‘ weitergegeben musste? Meine Mum ist doch meine Mum?!<< Auf meiner Stirn bildete sich kalter Schweiß, perlte von ihr und rann sich seinen Weg meiner Schläfe entlang. Ich spürte einen Knoten in meiner Brust, der mir das Atmen erschwerte, mich erdrückte.
Lioba senkte ihre Stimme. Ihr Blick verhakte sich in meinen, versuchte mich zu halten, mir Schutz zu versprechen.
>>Nein, du hast das richtig verstanden Elif… Deine Eltern sind nicht deine leiblichen Eltern. Malija ist nicht deine leibliche Mutter, aber sie hat unserem Volk gedient.<<

Freitag, 11. März 2016

[Writing a book] Kapitel 2 - Zentauri: der Weg zu meiner Selbst



Ich lag auf weichen Wolken, schwebte von einer zur anderen, als mich ein dumpfer Schmerz im Hinterkopf in die Wirklichkeit riss. Eine Stimme von weither versuchte durch meinen schwummerigen Zustand zu dringen. Doch ich wollte nicht. Ich wollte nicht zurück in die Wirklichkeit, denn ich war nicht bereit für das, was mich erwartete. >>Elif? Geht es dir besser?!<< Eine Alarmglocke in mir schrillte laut auf. Woher kannte er meinen Namen? Zaghaft und ungläubig öffnete ich die Augen. Ich war nicht vorbereitet auf das, was ich sah. Leto kniete über mich gebeugt vor mir, das Gesicht nah an meinem. Ich hatte noch nie in meinem ganzen Leben solche leuchtenden hellbraunen, ja fast goldenen Augen gesehen. Für einen kurzen Moment fühlte ich mich sorglos, behütet, beschützt. Ich fühlte mich als ob rein gar nichts mir etwas anhaben konnte. Leto räusperte sich. >>Geht's wieder?<<, fragte er kühl. Der Kontrast seiner Stimme zu seinen schutzversprechenden Augen, riss mich aus meiner Starre. >>Ja, wenn du mal ein Stück abrücken würdest, könnte ich auch versuchen aufzustehen!<<, keifte ich zurück.
Als ich ans Aufstehen dachte, wurde mir flau im Magen. Doch ich wollte eine Erklärung, wollte wissen, was hier vor sich ging, warum um Himmelswillen mein Oberkörper auf einem Pferdekörper saß. Insgeheim hoffte ich immernoch auf Droge zu sein. Falls dieser Zustand tatsächlich einer Droge zuzuschreiben war, wusste ich auf jeden Fall, dass ich diese nie wieder nehmen würde. So falsch die Situation auch auf mich wirkte, etwas sagte mir, dass die Situation echt war. Also versuchte ich mich aufzurichten. Mein Kopf dröhnte, aber ich kämpfte mich auf die Beine. Der Schmerz verebbte und ich atmete erleichtert auf. >>Ich muss meine Mutter anrufen. Sie macht sich bestimmt Sorgen..<< Noch immer wackelig auf den Beinen, versuchte ich mit ihm Schritt zu halten. >>Deine Mutter weiß bescheid.<<, sagte er bestimmt. Seine Haltung war steif, den Blick hatte er starr geradeaus gerichtet. >>Meine Mum würde niemals NIEMALS zulassen, dass irgendein verrückter Typ mich in einen verdammten Keller steckt!<< Erneut spürte ich Wut in mir aufsteigen. Er belog mich schamlos und dachte ich würde ihm das abkaufen? Sah ich wirklich so dumm aus? >>Wir mussten dich vor dich selbst und vor allem vor anderen schützen Elif.<< Noch immer starrte er stur gerade aus. Die Wut breitete sich rasend in meinem Körper aus. Meine Hände fingen an zu zittern und mein Kopf dröhnte noch stärker als zuvor. Warum konnte dieser Arsch mir nicht einfach klipp und klar sagen, was Sache war? Ich beschloss mich nicht weiter zu äußern, musterte meine Umgebung. Wir befanden uns in einem Gemäuer. Endlos kahle Wände erhellt durch angebrachte flammende Fackeln. Ich kam mir wirklich vor wie in einem schlechten Film. Als nächstes würden wohl Wachen auftauchen und ich wäre in Westeros. Ein hysterisches Kichern kroch meinen Hals hinauf. Peinlich berührt presste ich mir eine Hand vor den Mund und konnte gerade noch unterdrücken, dass das Kichern seinen Weg nach draußen fand. Mein Blick wanderte wieder zu Leto. Sein athletischer Körper, war völlig normal. Menschlich. Sein schwarzes dichtes Haar stand verworren von seinem Kopf ab. Ich musterte ihn. Würde ich ihn nicht jetzt schon für einen gefühlslosen Idioten halten und in dieser völlig verrückten Situation stecken, dann würde ich ihn vermutlich ziemlich attraktiv finden. Sein Gesicht war markant, männlich, doch trotzdem hatte es etwas weiches in sich. Wir gelangten an eine Treppe. Abrupt blieb ich stehen. Ich konnte ja gerade mal ein Bein vor dem anderen setzen, wie sollte ich denn bitte eine Treppe hinaufsteigen? Als ob Leto meine Gedanken gelesen hätte, drehte er sich zu mir, aber er sah mir nicht mehr in die Augen. >>Du schaffst das schon. Es sind nicht viele Stufen. Wir gehen ganz langsam.<< Am liebsten würde ich mich auf den Boden schmeißen, dem allem überdrüssig, bockig. Ich wollte einfach nur nachhause. In meinem normalen Körper versteht sich. Ich hatte die Schnauze gestrichen voll. Doch was sollte ich tun, hier unten in einem kalten, muffigen Keller? Ich wollte hier nur noch weg, also setzte ich vorsichtig einen Huf vor den anderen. Es war gar nicht so schwierig, wie ich gedacht hatte. Stufe für Stufe gewann ich an Sicherheit dazu. Ich merkte Letos stechenden Blick auf mir, aber ich würde nicht zurückstarren, den Gefallen tat ich ihm nicht. Die Stufen fühlten sich seltsam unter meinen Hufen an. Sie waren kalt, aber die Kälte machte mir nichts aus. Sie war angenehm. Endlich kamen wir oben an. Wir durchschritten einen hohen Bogen und ich fragte mich noch einmal, ob wir nicht doch in Westeros waren. Hier oben standen Wachen. Dutzende Wachen bewaffnet und in Rüstung. Ich kam mir vor wie an einem historischen Filmset. >>Welches Jahr haben wir eigentlich? Das ist doch nicht normal...<< Leto sah mich entgeistert an. Sein Mund verzog sich zu einem überheblichen Grinsen, das ich ihm nur allzu gern aus seinem Gesicht gewischt hätte. >>2016, du Leuchte!<< Er wand seinen Blick wieder ab und lief weiter den langen, von Wachen gesäumten Gang entlang, ohne weiter auf mich zu achten. Mir stieg die Röte ins Gesicht. Nicht nur wegen meiner dummen Frage, sondern aufgrund seiner arroganten Art. Wie konnte jemand so gut aussehen, aber trotzdem so ein empathieloser Idiot sein? >>Ich führe dich zu Lioba. Sie wird dir deine Fragen beantworten.<< Seine Stimme klang so wahnsinnig genervt. Verärgert schüttelte ich den Kopf, während das Klappern meiner Hufen mich begleitete. Ich konnte mir nicht vorstellen, mich daran zu gewöhnen. Lioba... irgendwo hatte ich den Namen schon einmal gehört... Leto steuerte auf eine massive, verschnörkelte Holztür zu, öffnete die Tür und bedeutete mir einzutreten.

[Writing a book] Kapitel 1 - Zentauri: der Weg zu meiner Selbst


Dunkelheit. Kälte. Nichts.
Das alles empfing mich, als ich meine Augen öffnete. Ich versuchte mich zu erinnern, was vorgefallen war. Ich war auf einer Semester-Party und hatte einiges getrunken, aber normalerweise wachte ich nach einer Party nicht in einem grotesken, dunklen und kalten Raum auf. Ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, aber ich war in einem komischen benebelten Zustand. Einnehmende Angst machte sich in mir breit. Ich wusste nicht wo ich mich befand und ich fragte mich, wie ich hier her gekommen war. Wo war ich? Was machte ich hier? Mein Körper fühlte sich taub, fremd an. Es war als ob ich nicht in meinem Körper war, sondern von oben darauf hinab sah, aber trotzdem fühlte ich diesen seltsam tauben Körper. Ich fühlte mich an den Zustand erinnert, als mir die Weisheitszähne gezogen worden waren und der Arzt mir eine Betäubungsspritze verpasst hatte. Meine Lippen waren damals so taub, dass ich nicht mal mehr das Glas an ihnen spürte, wenn ich trank. Aber diesmal waren nicht nur meine Lippen taub. Mein ganzer Körper war von diesem Gefühl überzogen. Die Angst schnürte mir die Kehle zu. Mein Atem beschleunigte sich und ich schalt mich selbst, mich zu beruhigen. Ich atmete tief ein und aus und sah mich um. Es war zu dunkel um Einzelheiten zu erkennen, aber es wirkte auf mich wie eine Art Höhle. Von der Decke tropfte stetig Wasser. PLOP...PLOP... Die Wände waren aus kaltem Stein, der Boden uneben und jedes Geräusch meiner Bewegungen hallte in diesem Raum wider.
Ich schluckte, versuchte aufzustehen, mich zu erinnern was passiert war, doch nach nicht mal zwei Schritten landete ich wieder auf meinem Allerwertesten. Ich knallte hart auf den kalten Boden. Frustriert, den Tränen nahe legte ich meine Hände auf meine Knie. WAS ZUM TEUFEL?? Unter meinen Fingerkuppen spürte ich weiches, dichtes Fell. FELL?? Entschlossen zupfte ich daran in der Hoffnung es würde sich um eine extrem unmodische Leggins oder Strumpfhose handeln (heutzutage waren ja die unmöglichsten Sachen Mode). AUA! Es tat weh. Es gehörte zu mir. Die Träne, die schon eine Weile in meinem Auge gebrannt hatte, löste sich. Das.... das … das konnte nicht wahr sein? Träumte ich? Hatte mich jemand unter Drogen gesetzt? PLOP... PLOP... das Tropfen machte mich wahnsinnig. Mutig fuhr ich mit der Hand über mein Bein. Wieder fühlte ich mich, als ob ich nicht in meinem Körper steckte. Ich spürte das dichte, kurze Fell und auf eine eigenartige Art und Weise empfand ich es als beruhigend über das Fell zu streichen. Es fühlte sich gut an. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit. Ich konnte keine Türe erkennen. Hier war kein Lichteinfall, was mich noch mehr beunruhigte. Ich wollte hier raus, doch es sah danach aus, dass es keinen Ausweg gab.
Zögerlich versuchte ich mich aufzurichten um die Wände abzutasten, einen Ausweg zu finden, aber diese Beine... sie waren nicht meine. Ich stöhnte auf und hoffte wieder auf einen Traum. Das konnte alles nicht der Wirklichkeit entsprechen. PLOP... PLOP... Ich stoß einen entnervten Seufzer aus und versuchte mich abermals aufzurichten. Diesmal gelang es mir mich hochzukämpfen. Stützend legte ich meine Hände an die kühle, raue Steinwand, versuchte ein paar Schritte zu gehen. Es kam mir so vor als hätte ich aufeinmal ein paar Beine zu viel. Ich stolperte und fing mich in letzter Sekunde bevor ich volles Rohr auf die Zwölf gelandet wäre. Nochmals setzte ich mich in Bewegung und bei jedem Schritt horchte ich auf. Ich vernahm ein Klappern und dieses ständige PLOP...PLOP... PLOP. Das Tropfen wurde immer lauter, aber da war noch ein anderes Geräusch. Waren das Schritte? Konzentriert lauschte ich meiner Umgebung. Tatsächlich hörte ich weit entfernte schlürfende Schritte. >>Hilfe!!!<< Hoffnung stieg in mir auf und ich klopfte verzweifelt gegen die Steinwand. Die Schritte stoppten kurz, wurden energischer und näherten sich dem schrecklichen Raum, in dem ich mich befand. >> Hilfe! Verdammt was ist hier los?<< Ich fühlte wie weitere heiße Tränen meinem Gesicht hinabrannen. Nun waren die Schritte verstummt. Intuitiv wusste ich, dass die Person genau vor diesem Raum stehen musste. Diese ganze Situation war so fremd, so eigenartig. >>Bitte rede doch mit mir! Ich.. ich weiß nicht was ich hier mache und ich will nachhause. Ich werde niemanden von alledem erzählen, das verspreche ich!<< Ich traute meinen Ohren nicht, doch ich vernahm tatsächlich ein belustigtes Glucksen. Er (?), lachte mich aus? Ich wurde wütend. Die Hitze stieg mir ins Gesicht und ich war kurz davor zu der Stelle des Raumes zu hechten und mit den Fäusten auf die Wand einzuschlagen. Doch irgendetwas hielt mich zurück. Es war die Angst, die Person würde wieder gehen, die Hoffnung auf Rettung.
>>Ich öffne nun die Pforte, bitte bleibe ruhig. Ich tue dir nichts. Ich möchte dir helfen, deshalb bist du auch hier. Ich weiß das klingt seltsam, aber so ist es.<< Eine Männerstimme. Ich war froh, dass er endlich zu mir sprach, aber ich wusste nicht was ich von seiner Aussage halten sollte. Mir helfen? Bevor ich hier war, ging es mir fantastisch. Was dachte meine Mum nur? Hoffentlich hatte sie schon die Polizei eingeschaltet. Ich spürte einen stechenden Schmerz in der Brust. Meine Mutter... sie machte sich so schnell Sorgen um mich. Sie würde umkommen vor Sorge und das schmerzte mich umso mehr. Meine Mum war mein Ein und Alles. Alles was ich noch hatte, seit mein Vater und mein Bruder bei einem Jagdunfall ums Leben kamen. Ich musste vernünftig bleiben -für sie-, den Schmerz nicht die Überhand gewinnen lassen. Tapfer schluckte ich meinen Ärger hinunter und spielte die coole. >>Alles klar, jetzt mach schon die verdammte Tür oder Pforte, was auch immer auf! So langsam bekomme ich Platzangst!<<, murrte ich. Lauter mahlender Stein dröhnte, hallte in diesem ekelhaft großen Raum wider. Die Wand stob sich stockend entzwei. Licht strömte in den einst dunklen Raum. Hell. Meine Augen schmerzten und ich hielt mir schützend beide Hände vor das Gesicht. Ich vernahm einen Schatten, der auf mich zukam. Instinktiv schutzsuchend rückte ich so nah es ging an die Felswand und sank in die Knie. Von der Hoffnung war nicht mehr viel übrig. Die Angst gewann und drängte die Hoffnung in die Ecke. Allmählich ließ der Schmerz in meinen Augen nach und ich konnte seine Umrisse, seine Silhouette erfassen. Ich fragte mich, wer dieser Mensch war. Ein kaltblütiger Entführer und Mörder, der mit mir seine perversen Spielchen spielen wollte? Nach und nach erkannte ich weitere Details. >>Hab keine Angst. Ich will dir wirklich nur helfen.<< Seine Stimme war rau, aber es lag eine Sanftheit in ihr, die mich trotz meiner Angst seinen Worten Glauben schenken ließ. Er war groß und breit gebaut. Athletisch. Kurz rechnete ich mir meine Chancen einer Flucht aus und kam zu dem Ergebnis es definitiv nicht zu versuchen. Ich würde verlieren. Haushoch. Vorsichtig streckte er mir seine Hand entgegen, um mir aufzuhelfen. Misstraurisch griff ich nach ihr und ließ mich hochziehen. >>Wer bist du und was mache ich hier?<<, meine Stimme klang brüchig. Ich ärgerte mich darüber. Ich wollte stark wirken. Ich war immer stark! Er sah mir lange direkt in die Augen. Es war unangenehm, doch ich wollte keine Schwäche zeigen, hielt dem harten Blick stand. >>Mein Name ist Leto. Warum du hier bist klären wir oben. Komm mit.<< Seine Stimme hatte etwas befehlerisches in sich, das mir ganz und gar nicht gefiel. Was glaubte er wer er sei? Wir Frauen hatten uns die Emanzipation nicht sinnlos erkämpft und ich würde mich garantiert nicht rumschubsen lassen, wie ein kleines dummes Mädchen. Aber ich hatte keine andere Wahl, ließ mich mit leichtem Widerwillen von ihm führen. Wir traten ins Licht und endlich konnten meine Augen meinen tauben Körper hinabwandern. Ein greller Schrei wich aus meiner Kehle. Meine Beine waren die eines Tieres und anstelle meiner Füße erblickte ich Hufe. Als ich das registrierte, war das Licht wieder weg. Ich sackte in mich zusammen und sank in pure Dunkelheit.
Ich wurde ohnmächtig.

Mittwoch, 9. März 2016

[New in] Panthersommernächte - Bettina Belitz



Panthersommernächte

Autor: Bettina Belitz
Seiten: 400
Verlag:
Loewe Verlag
Preis: 17,95€

K l a p p e n t e x t:
Unter Ninas Bett liegt ein schwarzer Panther. Eine lebendige, wilde Raubkatze, die urplötzlich in der Kleinstadt aufgetaucht ist und die Bürger in Angst und Schrecken versetzt. Während draußen schon der Schützenverein zur Jagd auf „die Bestie“ bläst, ist es Nina gelungen, Kontakt zu dem Tier aufzunehmen. Sie spürt dengeheimnisvollen Zauber des Panthers, der sich sogar von ihr berühren lässt. Aber ein Panther ist kein Schmusekätzchen. Er braucht Freiheit und vor allem täglich jede Menge frisches Futter. Hilfe bekommt Nina von ihrem Klassenkameraden Lionel. Ausgerechnet, denn Lionels Vater ist der Anführer der Panther-Jagdgesellschaft.

Mittwoch, 2. März 2016

[New in] Über uns der Himmel, unter uns das Meer - Ich werde immer bei dir sein


Wuhu Zeit für neue Bücher!!
Heute kamen zwei kleine Süßigkeiten bei mir an. :P
Ich freue mich, sie euch vorzustellen:

 

 Über uns der Himmel, unter uns das Meer

Autor: Jojo Moyes
Seiten: 512 Seiten
Verlag: Rowohlt Polaris
Preis: 14,99€ (Broschiert)


K l a p p e n t e x t:
Australien 1946. Sechshundert Frauen machen sich auf eine Reise ins Ungewisse. Ein Flugzeugträger soll sie nach England bringen, dort erwartet die Frauen ihre Zukunft: ihre Verlobten, ihre Ehemänner – englische Soldaten, mit denen sie oft nur wenige Tage verbracht hatten, bevor der Krieg sie wieder trennte. Unter den Frauen ist auch die Krankenschwester Frances. Während die anderen zu Schicksalsgenossinnen werden, ihre Hoffnungen und Ängste miteinander teilen, bleibt sie verschlossen. Nur in Marinesoldat Henry Nicol, der jede Nacht vor ihrer Kabine Wache steht und wie sie Schreckliches erlebt hat im Krieg, findet sie einen Vertrauten. Eines Tages jedoch holt Frances ausgerechnet der Teil ihrer Vergangenheit ein, vor dem sie ans andere Ende der Welt fliehen wollte …
____________________________

Ich werde immer bei dir sein - Bad Romeo & Broken Juliet (Band 2)

Autor: Leisa Ravyen
Seiten: 416 Seiten
Verlag: Fischer Verlag
Preis: 14,99€ (Broschiert)


K l a p p e n t e x t:
„Ich würde dich gerne küssen.“ Ethan flüstert jetzt, und mir stockt der Atem. „Das denke ich fast jeden Tag. Es ist echt erbärmlich, wie oft ich es mir vorstelle. Ich dachte, ich wäre über dich hinweg. Aber das bin ich nicht.“
Ethan und Cassandra teilen den Traum vom ganz großen Broadway-Erfolg. Doch die Auswahlverfahren für die zu besetzenden Rollen werden für sie immer wieder zu schicksalhaften Begegnungen: Ihre Körper ziehen sich so sehr an, dass die Spannung auf der Bühne nahezu greifbar ist.
Hinter den Kulissen herrscht hingegen Krieg. Cassandra ist sich sicher: nie wieder Ethan! Doch jetzt steht er vor ihrer Tür und will für die wahre Liebe kämpfen.







Dienstag, 1. März 2016

Mein Lesemonat Februar 2016

So, viel zu früh muss ich heute meinen Lesemonat Februar 2016 zusammenfassen. Leider fiel er nicht ganz so voluminös aus, wie ich es mir gewünscht hatte.

Gelesene Bücher:
4

Gelesene Seiten:

1.824

Durchschnittliche Bewertung:
5,0 Eulen



Zu den Rezensionen der einzelnen Bücher:

Windfire
5 Eulen

Ein ganzes halbes Jahr
5 Eulen

Frostherz
5 Eulen

Infernale
5 Eulen

[Rezension] Infernale - Sophie Jordan (Band 1)

http://ecx.images-amazon.com/images/I/418m%2BiBcu7L.jpg 
Titel: Infernale
Autor: Sophie Jordan
Seitenzahl: 384 Seiten
Verlag: Loewe; Auflage: 1 
(15. Februar 2016)
Genre: Fantasy, Jugendbuch
Preis: 17,95 € (Hardcover)
Kaufen?
 ____________________________________________________________


Ich finde das Cover sehr schön. Es stellt einen klaren Bezug zur Geschichte her. Auf dem Cover ist ein Teenager-Mädchen mit einer Tätowierung, einem "H", zu sehen. Mir gefällt das Farbspiel des Covers. Das einzige, was ich mich frage ist, wo das tätowierte Band und der Kreis um das H bei der Tätowierung ist. Die Tätowierung auf dem Cover ist also leider nicht ganz, wie im Buch beschrieben.

Von klein auf hörte ich Wörter wie begabt. Überdurchschnittlich. Begnadet. Ich hatte all diese Wünsche, wollte etwas werden. Jemand. Niemand sagte: Das geht nicht. Niemand sagte: Mörderin. Als Davy in einem DNA-Test positiv auf das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) getestet wird, bricht ihre heile Welt zusammen. Sie muss die Schule wechseln, ihre Beziehung scheitert, ihre Freunde fürchten sich vor ihr und ihre Eltern meiden sie. Aber sie kann nicht glauben, dass sie imstande sein soll, einen Menschen zu töten. Doch Verrat und Verstoß zwingen Davy zum Äußersten. Wird sie das werden, für das alle Welt sie hält und vor dem sie sich am meisten fürchtet – eine Mörderin?                                                                         

 Zuerst wusste ich nicht so recht, ob das Thema mich wirklich anspricht. Ich begann zu lesen und wurde ziemlich schnell in den Bann gezogen. Sophie Jordans Schreibstil ist einfach fesselnd. Sie weiß, wie sie die Charaktere gestalten muss, um dem Leser ein Hineinversetzen in die jeweiligen Charaktere zu ermöglichen. Obwohl ich zuerst Zweifel hatte, war ich bereits nach wenigen Seiten in der Geschichte rund um Davy Hamilton gefangen. Das Buch entwickelte sich zu einem richtigen Page-Turner. Die Geschichte ist gut durchdacht und aufgebaut. Zwischenzeitlich fragte ich mich immerwieder: "Könnte das wirklich passieren?", "Was würde ich in ihrer Situation tun?". Ich fragte mich wie es wohl sei in einem Land zu leben, das aufgrund einer genetischen Gegebenheit eine Art Holocaust plant und einführt. Lager nur für die betroffenen HTS-Träger. Tatsächlich löste dieser Gedanke in mir eine Gänsehaut aus. Die Geschichte lässt mich nicht mehr los.
"Infernale" ist ein großartiges Buch in dem Gewalt und Mord aufgrund der Genetik, aber auch Liebe, Vertrauen und Freundschaft eine große Rolle spielen.
"Infernale" ist ein grandios durchdachtes Jugendbuch. Das sehr viel mehr als eine Geschichte ist. Das Buch regt dazu an sich mit dem Thema der Gewalt auseinanderzusetzen, in einer genialen Art und Weise. 
Ich vergebe für dieses Buch 5 von 5 Eulen und erkläre es zum ersten meiner Jahreshighlights.