Das Cover von „No Matter What“ ist eher schlicht gestaltet, doch die Flammen darauf schaffen eine deutliche Verbindung zur Geschichte, was ich immer gelungen und passend finde.
Seit dem Brand, bei dem ihr Vater ums Leben gekommen ist, trägt Stella Jones Narben – körperliche und seelische. Berührungen anderer Menschen kann sie nicht ertragen, nur bei ihrer Arbeit in einem Hundeshelter kann sie ganz sie selbst sein. Als ihre Pflegemutter stirbt, kehrt Stella zurück in ihre Heimatstadt Blossom Lake. Sie kommt in der WG ihres großen Bruders unter, ohne zu ahnen, wer dessen neuer Mitbewohner ist: Austin, dem sie vor Jahren das Leben gerettet und der sich nun zu einem egoistischen Playboy entwickelt hat. Doch hinter der kühlen Fassade steckt ein anderer Austin: einfühlsam, liebevoll, leidenschaftlich. Geduldig hilft er Stella, die Schatten der Vergangenheit zu bekämpfen, und entfacht ein Feuer in ihr, das sie lange unterdrückt hat. Doch ist Stella bereit für so viel Nähe? Oder wird sie sich neue Brandnarben zuziehen?
Sarah Stankewitz gelingt es in „No Matter What“, eine bewegende und gefühlvolle Geschichte zu erzählen, die den Leser tief berührt. Im Zentrum steht die junge Protagonistin Stella, die eine eindrucksvolle emotionale und persönliche Entwicklung durchläuft. Man spürt von Anfang an die Narben, die das Leben in ihr hinterlassen hat, und wie sie sich langsam – oft zögerlich, manchmal sogar gegen ihren eigenen Willen – wieder für Liebe und Nähe öffnet. Stellas innere Kämpfe und ihr Weg zur Selbstliebe sind greifbar und ehrlich geschildert, sodass man sich als Leser tief in ihre Gefühlswelt einfühlen kann.
Die Geschichte ist jedoch nicht nur romantisch, sondern auch inspirierend, da sie zeigt, wie wertvoll es ist, an sich selbst zu glauben und sich den eigenen Ängsten zu stellen. Dabei schafft es die Autorin, auf eine Weise zu schreiben, die man so selten findet – man liest, leidet und liebt mit Stella.
Ein kleiner Wermutstropfen sind jedoch die Anglizismen und die manchmal etwas unauthentisch wirkende Umgebung, die in ihrer amerikanischen Szenerie nicht immer ganz stimmig wirkt. Manchmal ist der Wechsel zwischen der deutschen Sprache und dem amerikanischen Setting spürbar, und einige Details erscheinen etwas oberflächlich recherchiert. Dies kann für einige Leser die Immersion in die Geschichte mindern, da die Mischung aus amerikanischer Kulisse und deutschen Ausdrücken gelegentlich leicht befremdlich wirken kann.
Trotz dieser kleinen Schwächen ist „No Matter What“ eine wunderschöne Geschichte, die durch Stellas berührende Entwicklung und die authentischen Emotionen überzeugt. Es ist ein Buch, das zeigt, wie wertvoll die Liebe – auch die zu sich selbst – sein kann, und das einen mit einem Lächeln und ein wenig Hoffnung zurücklässt.
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